Montag, 21. April 2014

3 Fragen an Sabine Lengyl-Sigl

1. Gibt es gewisse Stellen in Ihrem Roman, die Sie Ihrem eigenen Leben entnommen haben?

Sabine Lengyl Sigl:
Haha – nein eigentlich nicht. „Eigentlich“ sage ich nur deshalb, weil ich natürlich in Wien lebe und all die erwähnten Lokale kenne. Insofern ist schon ein Stück meines Lebens mit drinnen. Aber der Rest ist die reine Fantasie! Und genau das fasziniert mich so am Schreiben: Da ist dieses „leere Blatt Papier“. Nichts. Und dann, mit einem Mal beginnt etwas Neues und völlig Eigenständiges zu leben … Wow, das haut mich jedes Mal um. (Und wenn ich dann später lese, was ich geschrieben habe, ist es noch ärger. Da habe ich schon oft das Gefühl gehabt, das Buch von jemand Fremden zu lesen! Wirklich interessant.)
 

2. Ich fand, das Buch war für jüngere aber auch für ältere Frauen geschrieben. Wie sehen Sie das? Welche Zielgruppe würden Sie sich wünschen?

Sabine Lengyl Sigl:
Tja, also mein ältester, mir bekannter Leser war 85 Jahre alt, der jüngste 14. Beides Männer. Aber ich kenne auch viele Frauen, klar, die es gelesen haben. Auch hier ist der Bogen weit gespannt. Hm. Soviel zur Zielgruppe. Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wer genau meine Zielgruppe ist!
Ich würde es gerne so sehen, „Diva Liebe“ ist für Menschen, die Interesse daran haben, sich Zeit zu nehmen in ein fantastisches Großes und Ganzes einzutauchen und sich möglicherweise dabei selbst zu reflektieren. Oder die Menschen, die einem wichtig sind. Sei es privat oder im Beruf. Dass es dabei gleichzeitig um eine Liebesgeschichte geht, hilft hoffentlich, es auch unterhaltsam zu finden. Aber im Grunde sind im Buch viele Erkenntnisse aus der Psychologie, der Physik und der Philosophie eingearbeitet.
Und welche Leserinnen oder Leser würde ich mir wünschen? Jene, die als Leserin oder Leser bereit sind, einem Autor oder einer Autorin „Zeit“ und ihre eigenen Gedanken zu schenken. Vielleicht liegt das an meiner Haltung, dass mir selbst Bücher gefallen, die mich durchaus auf eine detailreiche Reise mitnehmen. Wie Haruki Murakami zum Beispiel. Das liebe ich. Mir ist schon bewusst, dass es einen Trend zu eher kürzeren Büchern gibt. Aber da denke ich dann immer, wen schon Autoren keine Geschichten mehr erzählen dürfen, wer dann?

3. Was erhoffen Sie sich, was Ihre Idee rund um den Selbstwert bei Ihren Leser bewirkt? Haben Sie dieses Buch mit irgendeinem Vorsatz geschrieben?

Sabine Lengyl Sigl:
Da muss ich kurz ausholen. Per Zufall habe ich begonnen, mit dem Konzept eines personifizierten Selbstwertes im Coaching zu arbeiten. Und die Erfolge waren erstaunlich. Geradezu magisch. Sich den eigenen Selbstwert als ein Duplikat seiner Selbst vorzustellen, erleichtert es, sich aus der Distanz zu überlegen, wie es um einen innerlich bestellt ist. Dann ist es einfacher, daran zu arbeiten. Sich zu verändern, wenn man das möchte. Vielleicht kann man das den „Vorsatz“ dabei nennen. Ich sehe es mehr als Einladung.
Im Grunde hat ja jeder Mensch sein eigenes Momentum dafür, wann so eine Reflexion angemessen und richtig erscheint, und wann nicht. Manchmal möchte man lieber in aller Gemütlichkeit nur die Spitze des Eisbergs betrachten und nicht von dem, was sich unter der Wasserlinie befindet, behelligt werden. Und andere Menschen sehen für gar keinen Sinn darin, sich diesem Thema zu widmen. Das ist zu respektieren. (Dann hege ich noch die Hoffnung, dass die Liebesgeschichte gefällt! )
Insofern bin ich nicht missionarisch, sondern freue mich einfach, wenn meine Geschichte Leserinnen und Leser findet, die sie mögen.

Liebe Sophia, ich danke Ihnen ganz, ganz herzlich für das Interview und auch die Mühe, mich auf Sophias Bookplanet vorzustellen!
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Also, wenn das mal keine schönen Antworten sind. Herzlichen Dank an Sabine Lengyl- Sigl, die so freundlich war, mir meine Fragen so ausführlich zu beantworten.

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